Broschüre Flurnamen Mühlen

Zusammengetragen von LQN Ortsbild Der Dorfbach versorgte nicht nur die Brunnen der Gemeinde mit Wasser, sondern trieb darüber hinaus auch 5 Mühlen an. In diesen Mühlen, welche ihren Ursprung auf eine Technik aus dem 3. Jahrhundert vor Christus zurückführen können, wurde nicht nur Weizen, Gerste und Korn, sondern auch Grieß, Graupen und Kleie sowie verschiedene Ölsamen und Ölfrüchte gemahlen. Die Bürger von Kippenheim konnten Ihr Getreide zunächst direkt in die Mühlen bringen und erhielten dann das daraus gemahlene Mehl. Da nicht jeder Ort über einen Bachlauf verfügt, der Mühlen antreiben kann, kamen die Bauern der umliegenden Orte über den „Mühlenpfad“ zu den Mühlen in Kippenheim und nahmen deren Dienste in Anspruch. Später mussten die Müller selbst zu den Bauern fahren. Sie fuhren von Dorf zu Dorf. Mit etwas Glück war man der Erste der nach der Ernte nachfragte und so das zu mahlende Korn abholen, mahlen und dann das Mehl zum Bauern zurück bringen konnte. Hierauf ist der Ausspruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ zurück zu führen. So hatten die Obermühle, Mittelmühle, Binzmühle, Dorfmühle und die Mattmühle in Absprache mit den jeweiligen Lehnherren und klösterlichen Grundeigentümern bis zum Beginn der Industrialisierung trotz der nicht unerheblichen Steuerlast ihr Auskommen. Mit Beginn der industriellen Entwicklung wurden die Mühlen nach und nach unrentabel. So wurde nacheinander der Betrieb in der Mattmühle, dann in der Obermühle (1959), der Mittelmühle (1966) der Dorfmühle (1972) und schließlich in der Binzmühle (1977) eingestellt. Die Mühlenwanderung bot nun auch die Gelegenheit die ehemalige Ölmühle, welche nach einem Brand auf dem Anwesen der Betreiber renoviert und bei der Zufahrt zur Mühlbachhalle einen Neuen Standort gefunden hat zu besichtigen. Sie zeugt von einem in der Gemeinde Kippenheim ausgestorbenen Handwerk. Impressionen aus dem Inneren der Mühlen:

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